PAROLE IMAGINAIRE - Garagenoper Festival 2014
Unter dem Motto Parole Imaginaire widmet sich das Garagenoper Festival in seiner dritten Ausgabe musikalischen und szenischen Projekten, die sich mit Wort und Sprache beschäftigen. Wie die erfolgreichen Vorgängerveranstaltungen Histoire Imaginaire (2012) und Navigation Imaginaire (2013) bringt Parole Imaginaire Arbeiten auf die Bühne, die sich zwischen "Avantgarde-U-Musik" (Contemporary Jazz, Songwriting, Improvisation) und zeitgenössischem Tanz- und Musiktheater bewegen. Das Motto bietet dabei einen Kristallisationspunkt für Prozesse des Reflektierens über das gesprochene Wort, des Verfremdens sprachlicher Kommunikation und der Übersetzung textlicher Vorbilder in eine eigene poetische, szenische und musikalische Sprache.
Garage und Oper - zunächst erscheinen die beiden Begriffe unvereinbar: Der subkulturelle Proberaum Garage einerseits und die Oper als subventionierter Ort der Hochkultur andererseits. Die Garagenoper vereint Elemente beider Welten: Die dramatischen und narrativen Strukturen der Oper und ihre interdisziplinäre Herangehensweise ergeben gemeinsam mit dem improvisierten Charme und der kollektiven Arbeitsweise der Garage ein Genre, das eine konzeptionelle Grundlage für die Vernetzung von Künstlern zahlreicher Disziplinen schafft.
Eingeladen werden, gemäß der Idee der Garagenoper als interdisziplinärer Arbeitsraum, Musiker (Ensembles der Jazzmusiker Matthias Schubert und Alexander Beierbach), Tanztheaterschaffende (Ephia Gburek), Performancekünstler (Alex Nowitz und Giuseppe Giuranna) sowie Musiktheaterproduktionen des Komponisten und Improvisators Dietrich Eichmann und der Musikpädagogin und Komponistin Maja von Kriegstein, deren Garagenoper als Gemeinschaftsprojekt mit professionellen Musikern und Laien entsteht.
Das Garagenoper Festival 2014 wird wieder mit dem Theaterforum Kreuzberg als Veranstaltungsort sowie dem rbb als Medienpartner zusammenarbeiten. Neu ist die Kooperation mit der Universität der Künste.
GARAGENOPER?!
Der Begriff Garagenoper meint interdisziplinäre Arbeiten, die sich zwischen zeitgenössischem Jazz, Neuer Musik und Tanztheater bewegen ohne auf multimediales Spektakel zu setzen.
Die Garagenoper vereint Elemente zweier Welten. Die dramatischen Strukturen der Oper werden gemeinsam mit dem Charme der Garage zu einem Genre, das einer Idee des Gesamtkunstwerks ohne große Gesten entspricht.
Begriffe wie Gesamtkunstwerk, Multimedia und Interdisziplinarität werden häufig mit enormer Quantität der Mittel assoziiert und entsprechend inszeniert - in der Folge führen sie allzu oft auf direktem Wege in die Beliebigkeit. Das Konzept der Garagenoper verweigert sich dieser Konsequenz ohne in kargen Minimalismus zu verfallen. Stattdessen werden die oben genannten Begriffe in ihrer ursprünglichen Bedeutung verstanden und im Dienste des Werkes statt um ihrer selbst willen umgesetzt. Konkret bedeutet das hier: Es gibt keine Trennung zwischen Darstellern und Musikern - Musiker treten darstellerisch auf, Tänzer und Schauspieler musikalisch. Die Garagenoper stellt ein Format dar, das sich anderen Künsten öffnet, aber mit wenigen inszenatorischen Mitteln auskommt. Und schließlich steht Gesamtkunstwerk hier auch für ein gemeinsames Erarbeiten des Stücks.